Die 5 häufigsten Fehler bei der Anzucht

Vergeilte Tomaten-Jungpflanzen in Kokos-Quelltabletten. | © Petra Schueller / stock.adobe.com
Bei zu viel Wärme und zu wenig Licht vergeilen deine Jungpflanzen. Dann werden sie instabil und fallen um.
© Petra Schueller / stock.adobe.com

Bei der Anzucht kann einiges schiefgehen. Das sind die häufigsten Fehler bei der Anzucht und so vermeidest du sie.

Dort, wo ein paar Tage zuvor noch Feuerwerkskörper die Regale füllten, stapelt sich nun Saatgut. Sobald dies der Fall ist, wird auch schon bei vielen fleißig ausgesät. Gleichzeitig beginnen die ersten Diskussionen auf Social Media, wie die Aussaat richtig gemacht und wer was falsch macht.

Ich habe für dich die häufigsten Fehler herausgesucht und zeige dir, wie du diese vermeidest.

 

Fehler Nummer 1: Falscher Aussaatzeitpunkt

Der häufigste Fehler ist bei der Anzucht ist der falsche Aussaatzeitpunkt. Die Saatgut-Tüten geben dir schon einen groben Richtwert, wann du dein Gemüse aussäen solltest. Allerdings gibt es ein paar Ausnahmen: 

  • Pepino/Birnenmelonen sollten von Februar bis März ausgesät werden, da sie lange zum Ausreifen brauchen.
  • Chilis der Gattung Chinense und Pubescens sollten bereits im Januar vorgezogen werden. Auch hier liegt es an der langen Reifezeit. 

 

Auch wenn auf Social Media manche Menschen bereits im Dezember mit der Aussaat anfangen, solltest du dich davon nicht irritieren lassen. Denk immer daran, dass die meisten Pflanzen erst nach den Eisheiligen ins Freie können. So lange brauchen sie einen hellen Platz in deiner Wohnung. Außerdem brauchst du, wenn du so früh anfängst, auch eine Menge Pflanzlichter, um das noch fehlende Licht auszugleichen. 

Lass dir lieber Zeit, dann hast du oft auch stärkere und gesündere Pflanzen. Ich habe bei Tomaten schon jeden im Internet genannte Aussaattermin für Tomaten ausprobiert. Aber der beste Zeitraum ist Mitte bis Ende März. Da kommen immer die stabilsten Pflanzen raus. Ähnliche Experimente haben auch andere Tomatenzüchter gemacht und kamen zum selben Ergebnis. 

Fehler 2: Falsches Gießen

Beim Gießen kannst du einiges falsch machen. Wenn du deine Anzuchttöpfe austrocknen lässt, können sie nicht mehr keimen. Gießt du sie zu viel, können die Wurzeln faulen oder die Erde kann schimmeln.

Aber was viele nicht wissen, du solltest deine Aussaat und auch deine Jungpflanzen nicht von oben gießen. Stelle sie lieber in ein Becken oder eine Anzuchtschale und fülle das Gefäß mit Wasser. Sobald sich die Erde mit Wasser vollgesogen hat, kannst du das Wasser wieder entfernen. So verminderst du das Risiko von Trauermücken.

Fehler Nummer 3: Falsches Licht-Wärmeverhältnis

Es beginnt schon beim Aussäen. Du musst immer darauf achten, ob du gerade Licht- oder Dunkelkeimer aussäst. Bedeckst du Lichtkeimer mit zu viel Erde, kann dies die Keimung behindern und bei Dunkelkeimern ist das genau andersherum. 

Ein weiterer Punkt ist die Keimtemperatur. Viele Kulturen haben unterschiedliche Temperaturen, die zur Keimung nötig sind. Wird die Idealtemperatur nicht eingehalten, kann dies die Keimung verhindern oder die Keimlinge sind schwächlich und anfällig. 

Nach der Keimung brauchen die Pflanzen mehr Licht und tiefere Temperaturen als bei der Keimung. Ansonsten vergeilen sie, also sie werden zu lang und können dadurch leicht umfallen.

Fehler Nummer 4: Zu früh düngen

Düngst du deine Jungpflanzen zu früh oder zu viel, kann dies die Wurzelbildung negativ beeinflussen. Da die Wurzeln sich durch die Nährstoffsuche erst richtig tief und weitreichend entwickeln können. Beim Pikieren wird nur leicht gedüngte oder fertig gemischte Gemüseerde verwendet.

Fehler Nummer 5: Kürbisgewächse pikieren

Kürbisgewächse wie Gurken, Melonen, Kürbisse und Zucchini solltest du gleich in größere Töpfe und nur in kleiner Anzahl aussäen. Denn das Pikieren schadet den Kürbisgewächsen. Deshalb suche dir Töpfe, in denen die Jungpflanzen bis nach den Eisheiligen verbleiben können. 

Mehr zum Thema